ZiviZ-Survey:
Engagement für Kultur

Die rund 20.500 Kulturfördervereine und Freundeskreise in Deutschland haben mit mehr als 3,2 Millionen Mitgliedern einen beachtlichen Anteil am zivilgesellschaftlichen Engagement. Ob beim Ankauf von Kunstwerken, der Sanierung einer Dorfkirche oder der Werbung für eine Theatervorstellung: Überall in Deutschland unterstützen Fördervereine Kultureinrichtungen mit finanziellen Beiträgen und konkreten ehrenamtlichen Tätigkeiten ihrer Mitglieder.

Zahlen und Fakten rund um Fördervereine wurden in einem Impulspapier zusammengetragen, das ZiviZ gemeinsam mit dem Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland e.V. (DAKU) im März 2024 veröffentlicht hat.

Foto: Larissa Birda

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Die meisten Kulturfördervereine gibt es in Nordrhein-Westfalen. 
  • Bezogen auf die Zahl der Einwohner ist die Anzahl an Kulturfördervereinen im Saarland am höchsten, gefolgt von Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt.
  • Jeder dritte Verein ist in ländlichen Räumen aktiv. Besonders viele Vereine (31 Prozent) haben sich in Großstädten gegründet.
  • Meist sind sie vor Ort aktiv, nur jeder siebte (14 Prozent) arbeitet auch überregional.
  • Von dem enormen zivilgesellschaftlichen Engagement profitieren alle Kultursparten, allen voran Musik, Tanz und Theater.
  • 90 Prozent der Kulturfördervereine sind ausschließlich ehrenamtlich organisiert.
  • Mitgliedsbeiträge und Spenden machen bei einem Kulturförderverein durchschnittlich 72 Prozent aus.
  • Die Zahl der Gründungen ist nach wie vor hoch. Am stärksten war die Gründungsdynamik Anfang der 2000er Jahre, hier wurde fast jeder dritte Verein gegründet.
  • Um ihre Existenz zu sichern und sich zukunftsfähig aufzustellen, brauchen die Kulturfördervereine ganz konkrete Unterstützung, besonders bei der Suche nach aktiven Mitgliedern, bei der Finanzierung ihrer Aktionen und Projekte oder bei der Digitalisierung.
Verteilung der Kulturfördervereine auf die Bundesländer (je 100.000 Einwohner und absolute Zahlen)

 
Fördervereine und Freundeskreise im Kulturbereich
sind gemeinnützige Organisationen, die in überwiegender Mehrzahl an eine Kultureinrichtung bzw. ein kulturelles Projekt oder Angebot
– zumeist als eigenständige Rechtsform – gebunden sind. Oft richten sie ihr Engagement auf einzelne Kultursparten oder das kulturelle Leben in einem Ort oder einer Region aus. Im Gegensatz zu reinen Trägervereinen und kulturschaffenden Vereinen (wie zum Beispiel Amateurchöre und -orchester), verfolgen Kulturfördervereine vor allem den Zweck, kulturelle Aktivitäten zu unterstützen, die von anderen angeboten oder durchgeführt werden. Reine Trägervereine (die sich nicht überwiegend kulturfördernd engagieren) sind keine Kulturfördervereine.

 

Grundlage der Analyse ist der ZiviZ-Survey. Der ZiviZ-Survey ist die erste Wiederholung der bislang einzigen repräsentativen Befragung gemeinnütziger Organisationen in Deutschland, die aufzeigt, wie sich die gemeinnützige Organisationslandschaft seit 2012 entwickelt hat.